Neues Auszahlungssystem der Arbeitlosenkassen
Der innerhalb des SECO für den Arbeitsmarkt und die Arbeitslosenversicherung (ALV) zuständige Leistungsbereich TC arbeitet seit 2017 intensiv an der Entwicklung eines neuen Systems zur Verarbeitung und Auszahlung der ALV-Leistungen. ASALfutur wird in Zusammenarbeit mit den Vollzugsstellen realisiert. Die neue Lösung wird effizienter, benutzerfreundlicher und prozessorientierter sein und 2021 das aktuelle System zur Verwaltung der Leistungsempfängerinnen und -empfänger ersetzen.
Das in mehreren Etappen geplante Grossprojekt ASALfutur kommt im Rahmen der ausserordentlichen Lage wegen des Coronavirus weiter voran, so dass die Realisierung der Ziellösung ASAL 2.0 immer mehr Form annimmt.
Mit Stand per 9. April 2020 ist aufgrund der COVID-19-bedingten Einschränkungen die bisher für Ostern 2021 geplante Produktivsetzung des Basisreleases ASAL 2.0 in vollem Funktionsumfang nicht mehr realistisch.
Weil die Verfügbarkeit von Spezialisten der ALK und des SECO-TC in den nächsten Wochen und Monaten schwierig einzuschätzen ist, fehlt eine grundlegende Basis für eine durchdachte und verlässliche Neuplanung. Sobald stabile und bessere Rahmenbedingungen vorliegen, wird die Gesamtprojektleitung die Situation in enger Abstimmung mit allen Beteiligten neu beurteilen und eine aktualisierte Gesamtplanung erarbeiten.

Das neue Auszahlungssystem ASAL 2.0 soll mittels integrierter, digitalisierter und kontrollierter Prozesse die Verarbeitungsfristen und die Fehlerquoten beim Vollzug der ALV reduzieren und die Konformität des Gesetzesvollzugs («Compliance») verbessern. Dazu stützt es sich auf die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung, wobei die folgenden Massnahmen im Zentrum stehen:
• Online-Dienste für die Versicherten: Sobald die entsprechenden Funktionalitäten zur Verfügung stehen, können die Versicherten online ihre Anfragen einreichen und die sie betreffenden Daten und Dokumente konsultieren. Das System erlaubt die automatische Überprüfung eines grossen Teils der durch die Stellensuchenden auf das Portal hochgeladenen Informationen.
• Digitalisierung der Verwaltung der eingehenden Daten: Bei Erhalt der Schreiben per Post werden die Daten systematisch digitalisiert und im System gespeichert. Dazu wird ein Texterkennungsprogramm verwendet, das zugleich eine Kontrolle der Informationen durchführt.
• Integrierte Bearbeitung: Die Benutzer werden in Zukunft mit harmonisierten Prozessen, ohne Medienbrüche und Redundanzen durch das System ASAL geführt. Zahlungsempfänger wie Dritte sind in die Prozesse integriert. Zudem leistet das System Unterstützung beim Aufdecken von Missbräuchen und beim Einhalten der Compliance.
• Digitalisierung der Verwaltung der ausgehenden Daten: Die Informationen und Dokumente für die Leistungsempfängerinnen und -empfänger und für Dritte werden ebenfalls in digitaler Form verfügbar sein. Die Kassen und RAV brauchen die erstellten Dokumente nicht mehr zu unterzeichnen, die direkt den Benutzerinnen und Benutzern übermittelt werden.
Die Unterstützung durch das neue System reduziert den administrativen Aufwand der Kassen mittel- und längerfristig. Die Interaktion der verschiedenen Funktionen von ASAL 2.0 erleichtert die tägliche Arbeit.